Ich warte nicht mehr und ich löse mich von meinen Erwartungen.
Ich habe genug vom Warten und Erwarten.
Mir geht dabei nur wertvolle Zeit verloren, die mir dann für wirklich wichtige Dinge fehlt.
Ich werde es anpacken und einfach anfangen meine Träume und Sehnsüchte Wirklichkeit werden zu lassen. Jetzt.
Tief in meinem Herzen weiß ich, dass alles was ich brauche in mir steckt oder von mir erschaffen werden kann. Noch ruht es dort, wartet wie ein Samenkorn unter der Erde auf den richtigen Moment um hervorzubrechen.
Aber anders als ein Samenkorn, das ganz ruhig und friedlich auf den Frühling wartet, gibt es für mich keine Notwendigkeit auf äußere Umstände zu warten. Ich muss es mir nur eingestehen, mutig sein und zulassen, dass das, was in mir verborgen liegt jetzt aus meiner Mitte heraus wächst.
Manchmal spüre ich, wie sich in mir, ganz tief in meinem Herzen, etwas regt und bewegt. Ich bin unruhig, erahne ein wenig von dieser unbändigen Kraft, mit der der Trieb meines Samenkorns seine Schale sprengen und zu einer wunderschönen kraftvollen Pflanze heranwachsen könnte.
Während ich auf Eingebung, kreative Impulse, Muße oder Inspiration, auf Liebe, Wertschätzung, Anerkennung, Respekt und vieles andere wartete, wartete mein kleines Samenkörnchen darauf, endlich von mir wahrgenommen, wertgeschätzt geachtet und gepflegt zu werden. Jetzt, da ich mir dies bewusst gemacht habe, macht es sich immer stärker bemerkbar, ringt unaufhörlich um meine Gunst und sehnt sich seinerseits nach meiner Inspiration.
Aber wie sollte ich es bisher bewusst wahrnehmen und annehmen, da ich doch immer nur damit beschäftigt war zu warten? Warten auf etwas, dessen Definition stets unklar, vielschichtig und variabel ist. Mal wartete ich auf den richtigen Zeitpunkt, mal auf die richtigen Voraussetzungen oder Gelegenheiten und dann wieder war es die richtige Stimmung oder das richtige Umfeld auf das ich wartete.
Ja, der sehnsuchtsvoll erwartete Zauberstaub kann so viele Gestalten annehmen, aber nie alle für mich vermeintlich notwendigen Voraussetzungen auf einmal schaffen, wenn ich es selber nicht zulasse.
Ich erkenne jetzt: Je dringender ich auf Dinge warte und je mehr ich etwas erwarte, desto länger werde ich auch warten. Will ich nicht mehr warten, muss ich es angehen.
Ich fühle, dass ich bisher nur gewartet habe, weil ich Angst hatte. Angst vor der Erkenntnis nicht schwach, unzulänglich und unvollkommen, sondern tatsächlich großartig, talentiert und genial zu sein.
Warten und Erwarten. Beides streife ich jetzt endlich ab, entledige mich dieser Hemmschuhe und laufe barfuß weiter, genieße die neu gewonnene Leichtigkeit und das Gefühl von Freiheit.
Ich lasse es darauf ankommen, höre auf mein Herz und erschaffe mir endlich die Wirklichkeit, die ich erleben möchte. Ich handle jetzt, nicht morgen, irgendwann oder wenn die Sonne scheint, nein: Jetzt!
Und unmittelbar nachdem ich diese Entscheidung getroffen habe, merke ich, wie mein Herz ganz leicht wird und anfängt zu hüpfen. Der Anfang ist getan. Das vorgeschobene Warten hat endlich ein Ende, mein Samen wird wachsen und sein wahres Wesen entfalten.
Es ist, als fügten sich die Steine meines Lebensmosaiks jetzt wie von selbst in nie dagewesener wundervoller Art und Weise zu einem wunderschönen Gesamtkunstwerk zusammen. Meinem Kunstwerk Leben, das auch bei Dunkelheit von innen heraus strahlt und nicht nur leuchtet, wenn die Sonne darauf scheint.