Warum Weihnachten funktioniert – oder eben nicht funktioniert
Wir alle haben diese Sehnsucht. Diese Sehnsucht nach Ganzheit, nach Liebe, nach Verbundenheit.
Vielen ist dies allerdings gar nicht bewusst. Sie lenken sich mit vielerlei ab: Statusstreben, Geld, Konsum, Urlaub. Sie versuchen ihre Sehnsucht zu ignorieren.
Ankommen tun diese Menschen allerdings nie. Wer im Außen nach etwas sucht, was er nur in seinem tiefsten Inneren finden kann, der kann nur scheitern.
Je mehr er nämlich im Außen sucht, desto weiter entfernt er sich dabei von seiner Quelle, seiner Essenz – unser aller Essenz – der Liebe.
Und dann kommt auch noch Weihnachten, das Fest der Liebe. Die Herzen öffnen sich tatsächlich etwas mehr. Wir werden empfänglicher, mitfühlender. Es ist fast so, als wenn die Lichter der Weihnachtszeit auch unser Innerstes erhellen und erwärmen. Als wenn in uns ein Funke, eine zweite Glut, entfacht wird.
Die Energie der Weihnachtszeit, wir alle spüren sie. Wir nehmen sie wahr als etwas, das von Außen auf uns wirkt. Das aber tun wir letztlich nur, weil unser Innerstes berührt wird.
Die Liebe, sie war schon immer und wird auch immer sein. Sie ist die eine Kraft, aus der heraus alles entsteht. Wir selbst sind diese Liebe. Wir haben es nur vergessen. Die Schleier der Illusion vernebeln uns die Sicht auf unser wahres Selbst. Unser Ego, mit seinen Begrenzungen, geboren aus der Angst, der Schuld oder der Scham heraus, möglicherweise nicht gut genug zu sein, es nicht verdient zu haben, es nicht wert zu sein, dieses Ego treibt uns unaufhörlich weiter voran. Nur nicht anhalten. Nur nicht die Komfortzone dessen, was wir schon kennen, verlassen. Nur nicht langweilen. Nur bloß nicht allein sein. Und bloß keine Stille zulassen.
Stille, die es uns ermöglicht aus dem Vollen zu schöpfen, aus unserer Quelle, einfach wieder intuitiv zu sein.
Stille, die die größten Schätze für uns bereithält. Die Verbindung nicht nur zu unserem wahren Selbst, sondern auch zu allem was ist, spürbar werden lässt.
Stille, in der wir spüren, wir sind nicht allein, sondern vielmehr ‚Im-All eins‘. Verbunden mit allen Wesen. Sicher, geborgen und gut aufgehoben, da wo wir gerade sind.
Und das ist genau das, worum es Weihnachten geht. Es ist die Zeit der Einkehr, der Besinnung und auch der Hoffnung. Es geht um die allumfassende und immerwährende Liebe. Gelingt es uns, sie in allem zu sehen, was uns umgibt, können wir alles in Liebe annehmen und das Geschenk dieser besonderen Zeit empfangen.
Bleiben wir jedoch gefangen in konditionierten Mustern, kämpfen wir wechselseitig mit Erwartungen, dann schränken wir uns nicht nur weiterhin ein, sondern wir kultivieren nur den Nährboden für Streit, Ärger oder zumindest angespannte Situationen. Wir beschweren uns mit unnötigem Ballast. Wir vertrauen auf unseren Ego Geist, statt der Stimme unseres Herzens endlich wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken, ihr zu vertrauen und zu folgen.
Mein Herzenswunsch ist es, dass wir alle unsere Herzen wieder öffnen, dass wir beginnen den Weg vom Kopf zurück ins Herz gemeinsam zu gehen. Dass wir einander wieder mehr sehen und in unserem Gegenüber schließlich uns selbst erkennen. Die Liebe.
Om Namah Shivaya!